Der Geruch von Zimt und heißer Milch lassen mich in meine Kinderstube am Esstisch mit meinen Geschwistern und Eltern Milchreis essen. Der Raum und die Musik der Gesten werden wahr. Das ist ein Teil von mir, der jetzt geworden und nicht mehr da.
Diese Art von Phänomenen kennt wohl Jede/r. Heimweh stellt den Bezug zum Schönen zum Vermißten, zum: "das möchte ich weitergeben" dar. Wunsch dem subjektiv Erlebten einen ständigen Platz im Leben zu geben. Emotionen und die eigene Ethik spüren hier ihre Bedürftigkeit: "Im Schoße des Vertrauten sich wissen zu fühlen". Bilder werden weich wie ein Märchen. Sehnsucht zur Dankbarkeit. In einem Land, einer anderen Kultursprache, beginnt man in der Sprache zu träumen. Heimweh kann mit dem Geruch eines Gegenstandes, den mit den Augen gesehen, Erinnerung der Heimat tragen. Sehnsucht nach Schönes Dagewesenes. Es fällt einem erst wieder auf, wenn es passiert. In sich schläft es Lebenlang. Heimweh kann auch Auslöser für die Frage sein: "Wo komme ich her"? Wo kommen wir Menschen her? Was ist der Grund, weswegen wir hier sind? Heimweh nach dem Unbekannten. In den Schoß der Absicht. Dem Vertrauten, der allen gleich ist.
Eine Sehnsucht, zu verzeihen, einem Jedem einer Jeder. Heimweh hat viele Gesichter. Manche traurig, andere fröhlich. Agression ist da nicht zu finden. Und alle werden wir wieder nach Hause gehen. An den Ort wo wir erschaffen, uns ergänzen, uns entscheiden, verbringen wir das letzte Stück Zeit zum Werden.
Mit dem jetzt Geschriebenen kommen manche nicht klar. Für den der Stein tot ist, die Pflanze fest am Platze, das Tier nur zum Essen da, will über den Schritt zur Erfüllung der Sehnsucht erst wenn er getan, ein Blinzeln schenken. Weggeweht war dann schon wahr, bevor das Blinzeln überhaupt geschah. So oder so ähnlich.
Die meinige Erfahrungen mit Heimweh, möchte es mit Sehnsucht kurzweilig ersetzen, war mit meinem Vater. Er war der Sehnsucht ziemlich nah, er hatte manchmal Angst sie würde wahr. Knappe 3 Monate verbrachten meine Frau ihr Sohn und Ich mit Ihm. In dieser Zeit spürte ich meine Lebendigkeit und starkes Vertrauen. Meine mit dem Vater verbrachte Kindheit zog ich aus, und legte sie zur Schau vor meines Gleichen. Heimweh nach Gewesenen erstarb. nachdem ich all das Gute was für mich da war, ins Leben lautlos rief. Und gebe weiter dieses Lieb das ich genoss. Bei meiner Mutters Sensucht dann fiel auf, dass ich schon viel genommen, das was ich hatte bekommen. Da war gebildet aus, das Wirken. Zur eigenen Handschrift auf Papier gebracht. Hier war ich schon lebendig wach.
In guter Erinnerung an Euch Beide.
Vieles bewegt uns erst durch Erfolg wie auch Verlust. Anderes um uns herum läßt uns bewegen, bis dann irgendwann ein Zustand eintritt, der mit den eingeschlafenen und gewohnten Rezepturen nicht klar kommmt. Panik löst sich aus der Geduld, verblendet schnell die Sinne. Kann ich was nicht greifen, was dann? Einige haben ein Rezept, das wirkt wie Freude, ist dennoch Keine. Es sind unsere berauschenden Drogen. Allesamt erzeugen ein Verlangen nach dem Anderssein, nach ein Weilchen der Gewohnheit glaubt man es. Sehnsucht seh ich da, nach Klärung und Rechtschaffenheit. Zu Rechtschaffenheit noch kurz eine Erklärung. Es ist rechtschaffend auch, wenn ich sage: Ich lüge bewusst. Wie man auch sagen kann: Ich lüge nicht bewusst. Nur ist das nicht rechtschaffend. Überleg dir mal. Ich habe mit Absicht hier ein negativ gewählt. Die Berauschung stillt ein wenig die Sehnsucht bis es normal und alltäglich geworden ist. Dann haben sich viele schon so daran gewöhnt, das wir es überall haben können. Jeder Tag kann, aber muss nicht ein wenig erfüllte Sehnsucht zur verspiegelten Ichsucht beitragen. Alkohol ist ein starkes Sehnsuchtpräperat. Es hilft das kleine gross zu machen, im Moment der Stärkste sein, anerkennend von Anderen belacht. Und Unerstützung erfahren um Weiter zu machen. Wichtig sein, gebraucht werden. Sehnsuchtstrüb könnte es auch heissen. Oder die Cannabisprodukte. Sie härten aus zu ertragen diese Last von Unerreichtem, von gern Gewolltem, genüsslich zieht man sich zurück und lässt geschehn, das Vorrüberziehende "so ist es". erahnt und nicht begriffen. Erzählend hört man sich sagen, was man erlebt. Morgen dann schon vergessen. Das Leid ist noch nass, und nicht getrocknet, da kommt man der Sehnsucht nicht so nah, wie es gestern noch geschah. Bei einigen auch schon des Morgens, Zeit zum Ertragen.
Beide! Der Trinker wie der Raucher haben unser Menschsein satt, wie wir es führen, wie wir es leben, was wir uns erzählen. Satt! Aber nicht überfressen. Sonst wäre da nicht die Sehnsucht, vielleicht noch einmal nahe sein, so nahe. Das nach dem Rausch was übrig bleibt.
Die Opiate und die Amphetamine bilden ein grandioses Paar. In nur kurzer Zeit erlebt man einen wachen Traum. Als wäre man im Stadion "Jubel der Gefühle". Konsequent und rücksichtslos vollzieht sich die Idee, mit aller Energie gepresst, das Eindrücke geweckt. Er käm nicht von der Erde. Wie mit dem Anderen auch, will man den Zug zur Sehnsucht nicht verlassen.
Die psychedelischen Sehnsüchtler wiederrum erwecken den "Schau es an". lass es zu, was da kommt und du nicht kennst. So das oft keiner es versteht, oder ein neuer Künstler, wie auch Kunstrichtung ist geboren. Auch wenn nur für kurze Zeit. Sehnsucht ein Motivpräperatsersteller. Was früher Ritual, ist heute eine Party. Der am schönsten sich gibt bringt Opfer. ist doch eigentlich Unsinn. Aber einfacher. Schnell ist erreicht, was eigentlich erst fern dort eintritt. Sehnsucht ist zum nachdenken da, zum Nachsinnen und zur Ausbildung unserer Musen. Sehnsucht ist der Drang der Wurzel, die zum Baume wird. das Licht anfasst und sich erfüllt um Früchte zu tragen. Bei unseren Rauschmitteln wächst die Verachtung am Erscheinen der Natürlichkeit. Erfahrungen die aus der Schau entstanden, lassen Abstand zu den Alltäglichkeiten entstehen. Verarbeitet muss es im nüchtern Wesen. Damit es lebt und nicht beim Schweben bleibt und steht. Das fehlt den heutig Berauschenden. Die Verarbeitung des Erlebten. Alle werden das wohl nicht sein, aber dennoch der größte Teil der Konsumenten. Wie ich die Sehnsucht hab beschrieben, werden die wenigsten so verstehen wollen, akzeptieren wollen. Das "Ich mach was ich will" ist ein Privileg geworden. Was dabei entsteht, sind Sehnsüchte der Wiederholbarkeit. Das wieder mal und immer noch.

Seitenanfang